Bruxismus: Wenn nachts die Zähne knirschen!
So entsteht Bruxismus
Unter dem bekannten “Zähneknirschen“ (im medizinischen Bruxismus genannt) versteht man den unbewusst ablaufenden Kontakt (Aneinanderreiben) der Ober- und Unterkieferzähne, der häufig mit einem Spannungskopfschmerz und Muskelverspannungen im Nackenbereich verbunden ist. Oftmals tritt Zähneknirschen unbewusst im Schlaf auf (Schlafbruxismus) und bleibt daher oft unerkannt. Der Druck, der beim Zähneknirschen entsteht, ist dabei nicht zu verachten: Er entspricht etwa dem Sechs- bis Zehnfachen der normalen Bisskraft.
Bruxismus kann dabei sowohl psychische als auch anatomische Ursachen haben. Die häufigste psychische Ursache ist dabei Stress. Können die Erholungsphasen im Schlaf nicht mehr genutzt werden, kann Knirschen als Stressverarbeitungs-Mechanimus auftreten. Aber auch Atmungsstörungen im Schlaf oder die Einnahme bestimmter Medikamente können Bruxismus weiter begünstigen. Auch eine Zahn- oder Kiefergelenkstörung ist als Ursache denkbar.
Folgen von Bruxismus
Länger anhaltendes Zähneknirschen kann schwerwiegende Folgen haben sowie Schäden des Kauapparates verursachen. Unter anderem können auftreten:
- Schwere Schädigungen des Zahnhalteapparats
- Erheblicher Zahnsubstanzverlust der Kauflächen (Abrasion)
- Keilförmige Zahnhalsdefekte
- Übermäßige Abnutzung und Beschädigung von Zahnersatz
- Kiefergelenkserkrankungen
Häufigkeit des Zähneknirschens
Viele Menschen kennen wohl Phasen, in denen die Zähne fest zusammengebissen werden. Laut Bundeszahnärztekammer knirscht jeder Zweite hin und wieder mit den Zähnen. Bei etwa einem Zehntel handelt es sich beim Zähneknirschen jedoch um ein dauerhaftes Problem.
Diagnostik des Zähneknirschens
Treten vermehrt abgeschliffene Zähne und/oder morgendliche Schmerzen im Kiefer auf, kann meist ein Gespräch mit dem behandelnden Zahnarzt oder der behandelnden Zahnärztin sowie eine Zahnuntersuchung die Ursache klären. Bei anhaltenden Kiefergelenksproblemen sowie starkem Knirschen ist eine Funktionsanalyse und eine Diagnostik des Kiefergelenks zu empfehlen.
Mittels einer Funktionsanalyse des Kauorgans können die individuellen Gegebenheiten des Kauorgans eines Patienten oder einer Patientin ermittelt werden. Hierbei wird in einem ersten Schritt ein Zahnabdruck des Ober- und Unterkiefers genommen und anschließend das Kausystem vermessen. Zudem wird der Kau-Ablauf und die Bewegung von Ober- und Unterkiefer dokumentiert sowie die Funktion des Kaumuskels beobachtet. Manchmal liegt starkem Zähneknirschen schon eine CMD (= Cranio Mandibuläre Dysfunktion) zu Grunde. Also ein Missverhältnis zwischen Schädel (=Cranio) und Unterkiefer (=Mandibula).
Mit diesen Ergebnissen können wir feststellen, ob eine Fehlfunktion in Form eines Früh- oder Fehlkontakts der Zähne vorliegt und diese beheben.
Behandlung mittels Knirschschiene
Eine häufige Therapie besteht in einer individuell anpassbaren Aufbissschiene im Oberkiefer, die nicht nur den Abrieb der Zähne verhindert, sondern auch die Ursachen einer CMD diagnostiziert und beheben kann. Diese Kunststoffschiene wird bei uns in einem Zahntechnikmeisterlabor individuell auf Ihren Kiefer angepasst, um die Zähne zu schützen und zusätzlich Gelenke und Muskulatur zu entlasten. So wird der Biss korrigiert und Schmerzen gelindert.
Quelle: www.max34.de