Implantate setzen einfach erklärt: So funktioniert die Implantation

Implantate setzen einfach erklärt: So funktioniert die Implantation

So bereiten Sie und Ihr Zahnarzt sich vor, um die Implantate zu setzen

Erster Schritt: Im Anamnese-Gespräch wird zuerst Ihre gesundheitliche Situation geklärt

Kann der Zahnarzt bei Ihnen überhaupt Implantate setzen? Diese Frage steht ganz oben auf der Agenda. Es muss geprüft werden, ob Ihr Kieferknochen stabil genug ist, um das Implantat zu tragen. Lange Zahnlosigkeit, Osteoporose oder einfach das Alter können nämlich dazu führen, dass der Knochen abbaut. Das ist jedoch kein Grund zur Resignation. Häufig lässt er sich wieder „auffüllen“ – oder Sie können auf Mini-Implantate ausweichen, die nicht so tief im Kiefer verankert werden.

Darüber hinaus ist jetzt ein guter Zeitpunkt, Krankheiten oder besondere Umstände abzuklären, die sich auf den Eingriff oder den Heilprozess auswirken könnten. Informieren Sie Ihren Zahnarzt bitte auch darüber, ob Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Zweiter Schritt: Dank Kiefer-Scan kann der Arzt Ihre Implantate passgenau setzen

Operationen im Kiefer sind eine komplizierte Angelegenheit, da sich hier überall Nerven, Blutgefäße und Wurzeln benachbarter Zähne befinden. Außerdem muss Ihr Zahnarzt den neuen Zahnersatz genauestens anpassen, damit alles perfekt sitzt. Um das beim Setzen der Implantate zu gewährleisten, nimmt Ihr Zahnarzt vorab per 3D-Röntgen Maß und überträgt die Daten an eine Software. Diese erstellt anschließend ein genaues Bild Ihres Kiefers. Auf dessen Grundlage fertigt Ihr Arzt eine individuelle Bohrschablone für Ihren Kiefer an. „Computer-aided Manufacturing“ heißt dieser Vorgang. Mithilfe der Daten kann der Zahntechniker anschließend auch die neuen Zähne herstellen.

Hat der Zahnarzt nun alle Informationen über Ihre Zähne und Ihren Kiefer, wird er Ihnen einen individuellen Heil- und Kostenplan erstellen – damit Sie genau wissen, wie viel Sie in Ihre neuen festen Zähne investieren werden. Da Krankenkassen die Implantation nur teilweise oder gar nicht übernehmen, empfehlen wir Ihnen eine Zahnzusatzversicherung.

Aus diesem Grund lässt sich die oft gestellte Frage nach einem Pauschalpreis für Implantate nicht beantworten.

Dritter Schritt: Jetzt werden noch Entzündungen und Infektionen behandelt

Karies und Parodontitis sind weit verbreitete Zahnkrankheiten, die dem Setzen von Implantaten ganz klar im Weg stehen. Denn neue Zähne bedeuten nicht automatisch, dass auch die Entzündungen verschwinden. Darüber hinaus steht Ihr Körper unter doppelter Belastung, wenn er sich neben den Erkrankungen auch noch um das Einheilen der Implantate kümmern muss. Im dritten Schritt prüft Ihr Zahnarzt deshalb, ob solche Erkrankungen bestehen und behandelt sie gegebenenfalls. Dann müssen noch die Bakterien beseitigt werden. Klassische Methoden sind hier Antibiotika oder starke Mundspülungen.

Mittlerweile gibt es jedoch eine viel effektivere Methode: Photodynamische Therapie (PDT). Dazu färbt der Zahnarzt Ihr entzündetes Zahnfleisch zunächst mit einem speziellen Farbstoff und bestrahlt es dann mit einem Laser. Der Farbstoff reagiert unter dem Laser, in dem er ein aggressives Sauerstoffmolekül bildet, welches die Bakterien zerstört. Keine Sorge: Die Behandlung ist für Sie völlig ungefährlich und schmerzfrei – gegen hartnäckige Bakterien jedoch hochwirksam!

Nun beginnt der eigentliche Eingriff – so läuft das Einsetzen der Implantate ab

Vierter Schritt: Der erste Teil der Implantate wird gesetzt

Sobald Sie sich auf den Behandlungsstuhl gesetzt haben und sich bereit fühlen, leitet Ihr Zahnarzt bzw. der Anästhesist die Betäubung ein. Im Regelfall ist die nur lokal – sollten Sie jedoch starke Angst verspüren, ist eine Vollnarkose zu empfehlen. Dann wird entweder der vorherige Zahn entfernt oder – wenn Sie schon eine Lücke haben – das Zahnfleisch mit einem kleinen Schnitt geöffnet. Nun legt der Zahnarzt die zuvor angefertigte Bohrschablone auf und bohrt ein ca. zehn Millimeter tiefes Loch. Durch die Narkose spüren Sie dabei maximal die Vibrationen des Bohrers. In dieses Loch kommt dann die für den nächsten Schritt wichtige Implantatschraube. Sehr erfahrene Spezialisten können Implantate oft ohne Aufschneiden setzen.

In der Regel besteht das Implantat aus Titan, da dieses Material besonders verträglich ist. Durch neue Errungenschaften in der Implantationsmedizin ist jedoch je nach Knochenverhältnissen auch Keramik eine Option.

Dieser Schritt dauert 15 bis 60 Minuten – je nachdem, wie viele Implantate Sie benötigen. Danach vernäht der Zahnarzt die Wunde und Warten ist angesagt. Drei bis sechs Monate braucht der Oberkieferknochen, um mit dem Implantat zu verwachsen. Im Unterkiefer geht es mit zwei bis vier Monaten deutlich schneller. Während dieser Zeit erhalten Sie einen provisorischen Zahnersatz.

Fünfter Schritt: Nach der Einheilphase erhalten Sie Ihre neuen festen Zähne

Haben Sie sich in den vergangenen Monaten an die Anweisungen Ihres Zahnarztes gehalten und Ihren Mund gut gepflegt, steht dem letzten Schritt nichts mehr im Weg. Jetzt wird das Zahnfleisch erneut geöffnet. Auf die Schraube setzt Ihr Zahnarzt einen Aufbau und darauf kommt nun endlich der finale Aufsatz: Ihr neuer Zahn! Wenn Sie nun weiterhin sorgsam auf eine gute Zahnhygiene achten, werden Sie viele Jahre mit einem strahlenden neuen Lächeln durchs Leben gehen können!

 

Quelle: drgal.de