Mundhygiene-Tipp 5: Zahnschmelz stärken

Mundhygiene-Tipp 5: Zahnschmelz stärken

Hintergrund: Weicher Zahnschmelz und Zahnschmelzabbau

Der Zahnschmelz gehört zu den härtesten Materialien in unserem Körper. Das liegt an seiner kristallinen Zusammensetzung und Struktur. Als äußere Schutzschicht unserer Zähne bildet er normalerweise eine undurchdringbare Barriere gegen äußere Einflüsse und schützt so den darunterliegenden, schmerzempfindlichen Zahnbereich.

Doch der Zahnschmelz ist nicht unverwundbar. Insbesondere säurehaltige Lebensmittel oder Getränke wie zum Beispiel Fruchtsäfte oder Limonaden können ihm Mineralien entziehen (Demineralisation) und ihn so erweichen. Zahnschmelzabbau und schmerzempfindliche Zähne können die Folge sein.

Umso wichtiger ist es, den Zahnschmelz zu stärken und ihn aktiv vor den Säureangriffen zu schützen

Zahnschmelz härten: Darauf kommt es an

Wer seinen Zahnschmelz aufbauen bzw. einem Zahnschmelzabbau entgegenwirken möchte, sollte vor allem folgende Tipps berücksichtigen.

  • Spezielle Zahnpflege-Produkte zur Zahnschmelz-Stärkung anwenden
  • Beim Zähneputzen nicht zu viel Druck ausüben und eine Zahnbürste mit weichen Borsten verwenden
  • Die Zähne nicht direkt nach dem Verzehr von säurehaltigen Speisen oder Getränken putzen, sondern ca. 30-60 Minuten warten
  • Die Speichelproduktion anregen: Speichel enthält Mineralien, die den Zahnschmelz stärken können (Remineralisation)
  • Auf eine zahnfreundliche Ernährung achten (mineralstoffreich – säurearm)

Zahncreme für Zahnschmelz & Co.

Spezielle Zahnpflegeprodukte wurden eigens zur Stärkung des Zahnschmelzes entwickelt. Sie enthalten in der Regel Fluorid, das die Remineralisation, also die Einlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz, unterstützt. Auf diese Weise wird die Widerstandsfähigkeit gegenüber Säuren erhöht.

Zahnschmelz härten im Rahmen der Mundhygiene – so funktiontiert´s:

  • Täglich eine Zahncreme für Zahnschmelz mit Fluorid anwenden
  • Ergänzend nach dem Zähneputzen eine fluoridhaltige Mundspülung anwenden

Gut zu wissen:

Sollten bereits Zahnschmelzdefekte und eine daraus resultierende Schmerzempfindlichkeit bestehen, empfiehlt sich die wöchentliche Anwendung eines Fluorid-Gels. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Zahnarzt beraten.

Richtig Zähneputzen – Zahnschmelzabbau vermeiden

Ein zu starker Druck beim Zähneputzen kann dazu beitragen, dass der Zahnschmelz regelrecht „weggeschrubbt“ wird. Wer vorbeugen möchte, sollte also besser sanft zu Werke gehen und eine Zahnbürste mit weichen Borsten verwenden.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Richtig Zähneputzen.

Wichtig zu wissen: Nach dem Verzehr von säurehaltigen Speisen oder Getränken sollten die Zähne nicht direkt geputzt werden. Der Grund: Die Säuren haben den Zahnschmelz bereits aufgeweicht und das Zähneputzen könnte ihn nun zusätzlich angreifen. Warten Sie also besser 30-60 Minuten, bevor Sie zur Zahnbürste greifen.

Speichelproduktion anregen

Speichel enthält viele Mineralien, die den Zahnschmelz stärken können. Positiver Nebeneffekt: Die Säuren im Mund werden durch Speichel neutralisiert.

Zur Anregung der Speichelproduktion haben sich folgende Maßnahmen bewährt:

  • Zuckerfreien Kaugummi kauen – am besten mit Xylit
  • Rohkost und Vollkornprodukte müssen kräftig gekaut werden und bringen so die Speichelproduktion auf Touren.

Zahnschmelz stärken mit mineralstoffreicher Ernährung

Ausgewählte Vitamine und Mineralien haben sich bewährt, um die Zähne zu stärken und widerstandsfähiger gegen den Angriff von Säuren zu machen.

Geeignet sind unter anderem:

  • Milch und Milchprodukte (Kalziumlieferanten)
  • Rotes und grünes Gemüse (wie Paprika, Brokkoli, Petersilie)
  • Weizenkeime
  • Fetter Seefisch (z. B. Lachs)

Zahnschmelz schützen mit säurearmer Ernährung

Wer zusätzlich etwas für seinen Zahnschmelz tun möchte, sollte im Alltag darauf achten, die Zahl an säurehaltigen Speisen und Getränken zu reduzieren, da diese den Zahnschmelz aufweichen und so Zahnschmelzabbau begünstigen können.

Wer hier gegensteuern möchte, sollte unter anderem...

  • ... säurehaltige Getränke wie Limonaden, Energy-Drinks oder Fruchtsäfte reduzieren
  • ... häufiger zu Wasser als Durstlöscher greifen
  • ... bei sauren Bonbons zurückhaltend sein

Gut zu wissen:

Auch Wein, Salatdressings und Obst zählen zu den „Schmelzfressern“.

Zahnschmelz stärken: Demineralisation und Remineralisation

Demineralisation beschreibt das Herauslösen von Mineralien aus dem Zahnschmelz. Weicher Zahnschmelz bzw. Zahnschmelzabbau sind die Folge.

Demineralisierend wirken insbesondere:

  • Säurehaltige Getränke und Lebensmittel

Als Gegenmaßnahme und damit zur Härtung des Zahnschmelzes haben sich Maßnahmen zur Remineralisation bewährt, die die Einlagerung von Mineralien im Zahnschmelz fördern.

Remineralisierend wirken insbesondere:

  • Zahnpflegeprodukte mit Fluorid
  • Speichel
  • Mineralstoffreiche Ernährung

Künstlicher Zahnschmelz – was ist dran?

Der neuartig entwickelte Wirkstoff Zink-Carbonat-Hydroxylapatit soll als eine Art „künstlicher Zahnschmelz“ in der Lage sein, den Zahnschmelz zu reparieren. Wissenschaftler bezweifeln allerdings dieses Wirkversprechen – aussagekräftige Studien fehlen derzeit.

Quelle: denta-expert.de, Foto: Freepik