So klappt es mit dem Zähneputzen bei Kleinkindern
Soweit die Theorie. In der Praxis können Kinder den Zusammenhang zwischen vorbeugendem Putzen und möglichen Konsequenzen wie Karies und Zahnschmerzen jedoch kaum verstehen. Erst ab einem Alter von ca. 3 Jahren sind die meisten Kinder dazu in der Lage, doch das heißt noch lange nicht, dass zwei mal am Tag für drei Minuten alles glatt läuft. Denn es gibt zu viele Dinge, die spannender sind.
Viele Eltern sind bei dieser Thematik schon am Ende – das Erklären und Diskutieren mit Kindern kann sehr an den Nerven zerren. Im täglichen Kampf um die Zahngesundheit nachzugeben, ist jedoch keine gute Idee. Milchzähne sind besonders anfällig für Karies und wenn diese sich erst einmal ausgebreitet hat, können auch die nachwachsenden Zähne schnell davon betroffen sein. Daher sollte man auch bis zum Alter von ca. 6 Jahren nachputzen, um die schlechter erreichbaren Stellen zu reinigen. Hinweise zur richtigen Zahn- und Mundpflege erhalten Sie auf der Seite Kariesprophylaxe bei Kindern.
Für stressfreies Putzen ist es zunächst einmal wichtig, die oft angespannte Situation zu lösen. Mit Büchern und Geschichten von Karius und Baktus, Olli dem Zahnputzschwein und vielen anderen kann das Zähneputzen zu einem interessanten Abendritual werden. Aber auch Musik kann für Ablenkung zu sorgen. Zahnputzlieder heben bei vielen Kindern die Laune und vermitteln zudem das richtige Vorgehen beim Zähneputzen. So prägt sich die KAI-Methode (Kauflächen, Außenseiten, Innenseiten) früh ein. Zahnputzlieder finden sich in allen Streamingdiensten und bei Youtube.
Eltern sollten mit gutem Beispiel vorangehen und ebenfalls regelmäßig und gründlich putzen. Das gemeinsame Zähneputzen mit Eltern und Geschwistern kann Kinder zum Nachmachen animieren. Vielen Kindern bereitet es außerdem Freude, wenn sie die Zähne der Eltern putzen können.
Hier noch ein paar weitere Tipps für entspannteres Zähneputzen mit Kindern:
- die Zahnbürste und den Zahnputzbecher zusammen mit dem Kind aussuchen
- eine eigene Zahnputzgeschichte erfinden
- eine elektrische Zahnbürste benutzen
- den Ort wechseln (z.B. Kinderzimmer)
- nicht schimpfen
Jedes Kind ist anders, daher funktionieren die Vorschläge unterschiedlich gut. Für alle Tipps gilt leider, dass sie irgendwann ihren Reiz verlieren und Kinder wieder etwas neues brauchen. Also: bleiben Sie kreativ!
Quelle: praxis-zahnmedizin.de