Sportzahnmedizin - vielmehr als nur ein Randbereich der Zahnmedizin

Sportzahnmedizin - vielmehr als nur ein Randbereich der Zahnmedizin

Im Jahr 2016 wurde die Deutsche Gesellschaft für Sportzahnmedizin (DGSZM) gegründet. Das Fachgebiet der Sportzahnmedizin ist seit über 30 Jahren in den USA etabliert und erhält jetzt auch in Deutschland gebührende Anerkennung.

Die DGSZM stellt eine Kooperation von Zahnärzten, Orthopäden, Physiotherapeuten und Technikern dar. Sie beschäftigt sich neben der Sportzahnmedizin  mit der Traumatologie im Sport sowie allgemeinmedizinischen Zusammenhängen und Themen wie funktionelle Analyse, Therapie und Leistungsoptimierung. Der Team-Zahnarzt (engl.„team dentist“) betreut idealerweise neben versierten Ärzten und Physiotherapeuten Spitzensportler und Teams während des Wettkampfes und in der Vorbereitung. Ziel ist die Prophylaxe und Früherkennung von leise schlummernden, chronischen Entzündungsprozessen (engl. „silent inflammations“) im Kieferbereich, die Schäden im Körper anrichten können und zu Leistungseinschränkungen führen können.

Welche Bereiche im Mund /Kiefer des Sportlers könnten für den Zahnarzt therapeutisch relevant sein?

  1. Elemente des Zahnhalteapparates (Stichwort: Parodontitis) müssen im Entzündungsfall therapiert werden, da hier Leistungseinschränkungen aufgrund von Verschleppung der Bakterien in den Körper auftreten können.
  2. Abgestorbene oder ausgeschlagene Zähne (Stichwort: Traumatologie) und entzündete Weisheitszähne/Zahnwurzelreste sollten frühzeitig behandelt werden.
  3. Bissfehlstellungen können zu Wirbelsäulen- und Haltungsschäden führen, weswegen diese mittels Funktionsanalyse bei Beschwerden ausfindig gemacht werden sollten. Eine Korrektur mittels Aufbiss-/Sportschienen kann hier Abhilfe schaffen und das normale Leistungsniveau wiederherstellen.