Wann werden Narkosen bei zahnmedizinischen Operationen übernommen?
Für wen ist die Anästhesie gedacht?
Prinzipiell ist örtliche Betäubung für die meisten Eingriffe – auch, wenn es unangenehm wird – mehr als nur ausreichend. Man ist als Patient weiterhin ansprechbar und kann auf Anfragen und Kommandos reagieren, während der Schmerz gleichzeitig unterdrückt wird und sich die Prozedur nur als dumpfer Druck bemerkbar macht. Der Grund für eine Vollnarkose ist also in den meisten Fällen nicht aufgrund physischer Notwendigkeit – sondern psychischer. Diagnostizierte Angstpatienten können sich ein Gutachten von ihrem Therapeuten schreiben lassen, welches eine Anästhesie für den Eingriff empfiehlt. Ebenso kann ein diagnostizierter und besonders ausgeprägter Würgereflex, der ansonsten für Komplikationen und Gefährdungen des Patienten selbst führen kann, ebenfalls als Grund angegeben und vertreten werden. Jüngere Kinder, sowie Menschen mit einer geistigen Behinderung, sind ebenfalls im Normalfall automatisch zu einer Vollnarkose zugelassen.
Worauf belaufen sich die Kosten?
Wer nicht in die oben aufgeführten Kategorien fällt, sich allerdings trotzdem nur unter Anästhesie dem Eingriff unterziehen möchte, hat stets die Möglichkeit, die Kosten hierfür selbst zu übernehmen – einige private Krankenkassen übernehmen die Kosten hierfür allerdings ebenfalls ganz oder anteilig und bieten sogar Möglichkeiten wie Lachgas oder Hypnose an. Wie hoch genau diese sind, ist unterm Strich davon abhängig, wie lange der Eingriff am Ende dauert. Mit einem pauschalen Preis von circa 200 bis 300 Euro für die erste Stunde und circa 100 EUR für jede weitere, kann allerdings schon gerechnet werden.
Dabei beziehen sich die Kosten nicht nur auf das verwendete anästhetische Medikament, sondern vor allem auf die benötigte Kontrolle, Betreuung und Sicherstellung des gesundheitlichen Zustandes während der Narkose. Während das Bewusstsein und das Schmerzempfinden nämlich blockiert werden, muss gleichzeitig das reibungslose Weiterarbeiten des Kreislaufs, der Atmung und des Herzschlags kontinuierlich überprüft werden. Es sind also zusätzlich Geräte wie EKG, Blutdruckmessgeräte und digitale Pulsoximeter für die Überprüfung der Sauerstoffsättigung. Letzteres kann übrigens auch für den Privathaushalt nützlich sein, vor allem für diejenigen, die anfällig für Lungenerkrankungen wie Asthma oder Corona sind. Zu beachten ist nur, dass viele medizinische Gerätschaften oft mit Batterien in Spezialgrößen sind.
Obwohl Narkosen heutzutage weitestgehend sicher und ungefährlich sind, können Komplikationen in seltenen Fällen weiterhin auftreten; vor allem in Kombinationen mit Wechselwirkungen anderer eingenommener Medikamente, Allergien oder Vorerkrankungen. Eine genaue, ehrliche und gründliche Anamnese ist also von größter Wichtigkeit.
Quelle: portal-der-zahnmedizin.de