Zahnaufhellung mit Hausmitteln – was sind die Vor- und Nachteile

Zahnaufhellung mit Hausmitteln – was sind die Vor- und Nachteile

Weißere Zähne mit der „richtigen“ Zahnbürste?

Grundvoraussetzung für weiße Zähne ist regelmäßiges Zähneputzen. Dass elektrische Zahnbürsten Plaque zielgerichteter entfernen können als Handzahnbürsten, ist durch Studien belegt und wird von Zahnärzten bestätigt. Aber helfen sie auch beim Aufhellen der Zähne? Keine Zahnbürste kann die Zähne so stark aufhellen, wie es ein Bleaching tut. Aber wer mindestens zweimal, besser dreimal täglich, zwei Minuten lang gründlich seine Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste putzt, der entfernt Zahnbelag sehr gründlich. Rotationszahnbürsten erreichen durchschnittlich 30.000 Rotationen, elektrische Schallzahnbürsten um die 45.000 Vibrationen pro Minute – diese Putzleistung kann man mit der Handzahnbürste nicht erreichen.

Elektrische Zahnbürsten können effektiv verhindern, dass Plaque und Verfärbungen sich festsetzen und damit das natürliche Weiß der Zähne zum Vorschein bringen. Allerdings ist die natürliche Färbung der Zähne individuell unterschiedlich. Strahlend weiße Zähne sind von Natur aus eher selten. Vor allem im Alter ist es ganz normal, dass die Zähne gelber werden. Mit zunehmendem Alter wird der weiße Zahnschmelz dünner und das darunterliegende gelbe Zahnbein schimmert durch. Diese Prozesse kann man auch mit einer elektrischen Zahnbürste nicht aufhalten oder wegputzen.

Hausmittel zur Zahnaufhellung – Wirkung und Risiken

Natron

Ein besonders beliebtes Mittel zum Aufhellen der Zähne ist Natron oder Backpulver. Angeblich sollen selbst Stars und Sternchen ihre feuchte Zahnbürste in das billige weiße Pulver drücken und damit ihre Zähne polieren. Durch den Schmirgeleffekt des Natrons werden Ablagerungen tatsächlich entfernt, sodass die Zähne anschließend heller aussehen. Kurzfristig ist also wirklich ein Unterschied zu sehen. Regelmäßig verwendet schädigt das Natron jedoch den Zahnschmelz. Die Zahnoberfläche wird durch das im Natron enthaltene Natriumhydrogencarbonat aufgeraut, sodass sich Beläge und Verfärbungen dann besonders gut ablagern können. Langfristig erreicht man mit dem Putzen von Natron das Gegenteil von weißeren Zähnen: Nicht nur wird der Zahnschmelz angegriffen, auch die Zähne werden dunkler und sind schlechter zu reinigen. Selbst wenn man sich nur einmal im Monat mit Backpulver oder Natron die Zähne putzt, schädigt man den Zahnschmelz – als Bleaching-Mittel keine gute Idee.

Fruchtsäure

Zähne aufhellen mit Zitronen oder Erdbeeren. Geht das? Indem man seine Zähne mit einer aufgeschnittenen Zitrone oder pürierten Erdbeeren abreibt, sollen sich Verfärbungen entfernen lassen. Wie bei Natron lässt sich kurzfristig ein positiver Effekt beobachten. Jedoch ist eine Zahnbehandlung mit Fruchtsäure keine gute Idee. Fruchtsäure ist so aggressiv, dass sie den Zahnschmelz stark schädigt. Aus diesem Grund sollte man auch nach dem Genuss von Obst oder Fruchtsäften eine halbe Stunde warten, bis man sich die Zähne putzt. Die enthaltene Säure löst die Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz heraus. Langfristig wird so die harte Zahnsubstanz unwiderruflich zerstört. Von einer Zahnreinigung mit (Frucht-)Säure ist daher dringend abzuraten.

Öl

Ölziehen ist eine jahrhundertealte Methode, die in alternativ-medizinischen Kreisen zur Gesunderhaltung des Körpers angewandt wird. Die Theorie besagt, dass das Ölziehen den Körper reinigt und Giftstoffe über die Mundschleimhaut aus dem Körper ausgeleitet werden. Außerdem soll der Mundraum damit nicht nur von unerwünschten Bakterien, sondern auch von Plaque gereinigt werden. Zum Ölziehen wird ein Esslöffel Pflanzen- oder Kokosöl in den Mund genommen und im Mundraum circa 20 Minuten hin- und herbewegt. Anschließend wird das Öl ausgespuckt. Ob Ölziehen tatsächlich einen Nutzen für die Zahngesundheit hat oder die Zähne aufhellen kann, ist wissenschaftlich nicht dokumentiert. Anders als die meisten anderen hier aufgeführten Hausmittel schadet das Öl aber den Zähnen nicht, sodass man es auf einen Versuch ankommen lassen kann.

Kurkuma

Die indische Gelbwurzel ist seit einiger Zeit groß in Mode. Neben vielen anderen positiven gesundheitlichen Effekten soll Kurkuma die Durchblutung des Zahnfleisches und eine gesunde Mundflora fördern sowie die Zähne aufzuhellen. Man vermischt einen Teelöffel Kurkuma-Pulver mit etwas Wasser und verrührt es zu einer sämigen Paste, mit der man sich zwei Minuten lange die Zähne putzt. Anschließend spült man den Mund und putzt die Zähne noch einmal mit einer gewöhnlichen Zahnpasta. Da Kurkuma eine stark gelb färbende Eigenschaft hat, sollte man zum Putzen mit der Kurkumapaste eine extra Zahnbürste verwenden. Ob Kurkuma wirklich die Zähne aufhellt, ist nicht belegt. Da es nicht schadet, kann man es ausprobieren.

Aktivkohle

Aktivkohle wird angewandt, um Schad- und Giftstoffe im Körper zu binden. In Pulverform wird es ähnlich wie Kurkuma mit etwas Wasser zu einer sämigen Paste vermischt, mit der dann die Zähne geputzt werden. Ähnlich wie beim Natron schmirgeln die groben Partikel der Aktivkohle die Verschmutzungen und Beläge von den Zähnen, sodass sie anschließend weißer wirken. Allerdings greift auch die Aktivkohle den schützenden Zahnschmelz an und raut die Zahnoberfläche auf. Damit erzielt man mit Aktivkohle langfristig genau das Gegenteil des gewünschten Effekts – und fördert Zahnerkrankungen und Verfärbungen. Das macht Aktivkohle als Bleaching-Mittel ungeeignet.

Nelkenöl

Nelkenöl ist ein bewährtes Hausmittel gegen leichte Zahnschmerzen oder Zahnfleischentzündungen. Ein paar Tropfen Nelkenöl auf die Zahnpasta geträufelt soll beim Aufhellen der Zähne helfen. Inwieweit das Öl einen Bleaching-Effekt hat, ist fraglich. Da Nelkenöl das Zahnfleisch reizen oder sogar Allergien auslösen kann, sollte es sparsam eingesetzt werden.

 

 

Was man für weißere Zähne tun kann

Einige Lebensmittel verfärben die Zähne besonders stark. Wer sich weiße Zähne wünscht, sollte diese meiden oder sich zumindest nach dem Verzehr gründlich die Zähne putzen. Dazu gehören:

  • Kaffee
  • Tee
  • Rotwein
  • Rote Beete
  • Granatapfel
  • Heidelbeeren
  • Balsamico Essig
  • Curry
  • Sojasoße
  • Säfte
  • Smoothies

Außerdem sollte man aufs Rauchen verzichten, denn Nikotin verfärbt die Zähne besonders unschön.

Das beste Mittel für natürlich weiße und gesunde Zähne ist immer noch gewissenhaftes Zähneputzen mit der richtigen Technik sowie die Nutzung von Interdentalbürsten und Zahnseide. Wer dann noch mindestens zweimal im Jahr zur professionellen Zahnreinigung geht, hat viel für sein natürliches Zahnweiß getan.

 

Quelle: www.portal-der-zahnmedizin.de