Zahnerhaltung – wie sie Zahnsubstanz schützen und erhalten
Für Zahnersatz gibt es eine Reihe von Optionen. Doch sie stellen stets eine Beeinträchtigung dar. Die besten Alternativen sind obendrein teuer: Ein guter Grund, alles für die Zahnerhaltung zu tun.
Zahnerhaltung umfasst:
- die eigene Vorbeugung gegen Zahnschäden
- Prophylaxe-Maßnahmen durch den Zahnarzt
- Eingriffe, die Zähne, Zahnfleisch und Kiefer stabil und gesund erhalten
Die eigene Vorsorge beginnt bereits im Kindesalter. Eltern achten idealerweise auf eine gesunde, vielseitige Ernährung. Den Konsum von Zucker und stark säurehaltigen Getränken beschränken sie auf ein Minimum. Zu viel davon begünstigt eine Entmineralisierung und Schädigung des Zahnschmelzes. Zucker ist ein Nährboden für Bakterien, die Karies auslösen.
Zeitgerechtes und gründliches Zähneputzen mit Bürste und Zahnseide erlernen bereits die Kleinsten.
Diese Vorsorgemaßnahmen finden in der Zahnarztpraxis statt:
- Regelmäßige Kontrollen helfen, bereits erste Anflüge von Karies aufzuhalten.
- Bei Kindern bietet die Korrektur von Fehlstellungen ebenfalls Schutz vor Karies oder vor einer falschen Belastung des Zahnhalteapparates.
- Routinemäßig können schon bei Kindern die Zähne gegen Karies versiegelt werden.
- Bei einer jährlichen professionellen Zahnreinigung werden Beläge und Zahnstein entfernt. Dies verhindert die Bildung von Taschen im Zahnfleisch und die Entstehung von schmerzhafter Parodontose.
Trotz aller Sorgfalt: Genetik, Ernährungs- oder Pflegefehler, Erkrankungen ebenso wie Unfälle führen dazu, dass Zähne erkranken oder gar verloren gehen. Erstes Ziel einer Behandlung ist es, den betroffenen Zahn zu erhalten. Die moderne Zahnheilkunde bietet dafür eine ganze Reihe von Möglichkeiten.
Wann wird eine Behandlung zur Zahnerhaltung nötig und wie läuft sie ab?
Karies
„Löcher im Zahn“ lassen sich entfernen. Die bei der Reinigung der befallenen Stelle entstandene Öffnung wird heute vorzugsweise mit Kunststoff gefüllt: Dieser schont die natürliche Zahnsubstanz, ist haltbar und optisch ansprechender als die früher üblichen Amalgamfüllungen.
Zahnwurzelerkrankungen
Die Endodontologie ist ein spezieller Fachbereich der Zahnmedizin. Extrem schmerzhaft sind Schäden an Zahnwurzel oder Zahnnerv: Gelangen Bakterien in den inneren Bereich des Zahns, an die dort liegenden Nervenfasern und Blutgefäße, breiten sich Entzündungen aus. Diese greifen im schlimmsten Fall sogar die Kieferknochen an. Vielfach stirbt der Nerv des betroffenen Zahns ab. Ziel einer endodontologischen Behandlung ist, die Entzündungsprozesse aufzuhalten und den Zahn zu retten.
Bei der Wurzelbehandlung wird ein entzündeter Zahnnerv entfernt, das Zahninnere wird gründlich gereinigt und mit einer Füllung verschlossen. Im günstigsten Falle ist der Zahn dann schmerzfrei, stabil und kann erhalten werden.
Seltener wird eine Wurzelspitzenresektion notwendig. Dies ist dann der Fall, wenn der Wurzelkanal sich nicht gründlich und vollständig reinigen lässt. Dabei flackern immer wieder schmerzhafte Entzündungsprozesse auf. Auch wenn der Verdacht auf eine Zyste besteht oder der Zahn bereits stark vorgeschädigt ist, bleibt diese letzte Option, um den Zahn nicht ziehen zu müssen.
Für die Wurzelspitzenresektion muss das Zahnfleisch geöffnet werden. Das Ende der Zahnwurzel wird samt dem Gewebe im entzündeten Bereich entfernt.
Die Wurzelspitzenresektion oder die endodontische Revision, eine besonders gründliche erneute Behandlung aller Wurzelkanäle, werden nur von spezialisierten Zahnärzten durchgeführt.
Parodontitis
Aufgrund von Alter oder Erkrankungen bildet sich häufig das Zahnfleisch so weit zurück, dass die Zahnhälse offen liegen. Mit der Bildung von Zahnfleischtaschen entstehen Entzündungsherde. Zahnfleisch und Kieferknochen bilden sich zurück, das gesamte Gebiss kann dabei an Stabilität verlieren.
Schadenserfassung durch Röntgenbilder, eine Parodontitis-Behandlung und eine Zahnreinigung halten den Prozess auf. Rechtzeitig behandelt, ist eine Parodontitis meist heilbar.
Verlorene Zähne ersetzen
Durch Unfälle oder starke Karies stark angegriffene, destabilisierte Zähne lassen sich mit Kronen oder Teilkronen schützen und erhalten.
Fällt ein Zahn einer Karies- oder Wurzelerkrankung oder auch einem Unfall zum Opfer, bleibt eine Lücke. Die übrigen Zähne tendieren dazu, sich in diese Lücke zu schieben. Zudem fehlt ihnen beim Kauen das Gegenüber: Abnutzung, Position im Kiefer und sogar die Funktion des Kiefers können sich so verändern. Im Bereich von Schneide- und Eckzähnen fällt eine Lücke schon rein optisch auf.
Kronen, Brücken oder Implantate stehen als Ersatz zur Wahl. Selbst wenn sehr viele Zähne fehlen, besteht die Möglichkeit, eine Brücke etwa an zwei Implantaten zu verankern.
Quelle: portal-der-zahnmedizin.de