Zahnzusatzversicherungen – was sie leisten und warum ein Tarifvergleich sinnvoll ist

Zahnzusatzversicherungen – was sie leisten und warum ein Tarifvergleich sinnvoll ist

Über 60 Versicherungsgesellschaften bieten gesetzlich Versicherten Unterstützung bei Zahnbehandlungen, Zahnersatz und Prophylaxe an. Patienten haben überdies die Wahl zwischen unterschiedlichen Tarifen. Welche Variante die beste ist, hängt ab

  • vom Lebensalter
  • bereits bestehenden Zahnproblemen
  • von den individuellen Bedürfnissen

Dazu kommen erhebliche Unterschiede bei den monatlichen Kosten.

Im Netz helfen Vergleichsportale bei über 270 Zahnzusatzversicherung Tarife zu vergleichen und die richtige Entscheidung für einen passenden Tarif zu treffen.  

Welche Leistungen übernimmt eine Zahnzusatzversicherung?

Bei Kindern und Jugendlichen stehen kieferorthopädische Eingriffe, Zahnversiegelung und Zahnreinigung im Vordergrund. Hier gilt es für die Eltern, genau zu prüfen, welche Leistungen sinnvoll sind und welche ohnehin von der gesetzlichen Krankenkasse abgedeckt sind.

Erwachsene benötigen neben der Zahnreinigung Unterstützung bei allen Arten von Zahnbehandlungen und -sanierungen. Dazu zählen etwa Parodontose-Therapien oder Wurzelbehandlungen. Beim Zahnersatz können sogar Implantate oder Keramikbrücken mit versichert werden.

Zwischen 70 und sogar 100 Prozent des Rechnungsbetrages (den Krankenkassen-Festzuschuss mit eingerechnet) sollte der Versicherer erstatten.

Bei einigen Tarifen und Anbietern sind die Leistungen innerhalb der ersten Jahre nach dem Vertragsabschluss auf Höchstsummen begrenzt. Unterschiedliche Wartefristen bis zum tatsächlichen Leistungsbeginn sind ein weiteres Auswahlkriterium.

Die Zahnzusatzversicherung füllt im Idealfall die Lücke zwischen der Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und der tatsächlichen Zahnarztrechnung. Und sie erstattet Beträge für Zusatzleistungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht getragen werden.

Zahnersatz

Zahnersatz ist einer der größten Kostenfaktoren: Gleich ob Unfall, Karies oder andere Erkrankungen: In jedem Lebensalter können Zähne „verloren gehen“ und müssen ersetzt werden. Dies geschieht durch Kronen, Brücken oder Implantate. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet nur einen Festzuschuss für die jeweils günstigste Ersatzvariante.

Bessere Qualität, hochwertigere Materialien (Keramik) oder Implantate kosten sehr viel mehr. Diesen Differenzbetrag deckt die Zahnzusatzversicherung ab. Je nach Tarif können auch zahnkosmetische Verbesserungen wie Veneers (Verblendschalen) finanziert werden.

Zahnbehandlungen

Die gesetzliche Krankenversicherung bezahlt:

  • einmal jährlich eine professionelle Zahnsteinentfernung
  • Amalgamfüllungen im Seiten- und Kunststoff-Füllungen im Frontbereich und
  • Wurzelkanalbehandlungen bei noch erhaltenswerten Zähnen

Die Zusatzversicherung deckt folgende Bereiche ab:

  • Vor- und Nachsorge nach Parodontitis-Therapie
  • hochwertige Füllungen
  • Wurzelkanalbehandlungen in jedem Fall
  • Laserbehandlungen, etwa um Wurzelkanäle oder Zahnfleischtaschen nachhaltig zu reinigen

Prophylaxe

Zahnärztliche Kontrollen finanziert die Krankenkasse nur halbjährlich, Fissurenversiegelung einmal pro Jahr bis zum 18. Lebensjahr.

Die Zahnzusatzversicherung deckt ab:

  • die Kosten für professionelle Zahnreinigung in kürzeren Intervallen
  • Fissurenversiegelung bei Erwachsenen
  • gegebenenfalls auch ein Bleaching (Zahnaufhellung)

Kieferorthopädie

Bei der Früherkennung bei Kleinkindern sowie bei schwerwiegenden Korrekturen des Kiefers sind die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen recht gut. Bezüglich kieferorthopädischer Indikationsgruppe (KIG-Stufe) sollten Eltern sich beispielsweise beim Hausarzt gründlich beraten lassen. Dieser kann in etwa einschätzen, ob eine kompliziertere Korrektur der KIG-Stufen 3, 4 oder 5 zu erwarten sind oder nicht. Diese gravierenden Fehlstellungen sind nicht nur ein ästhetisches, sondern häufig auch ein funktionales Problem des Kau-Apparates.

Die KIG-Stufen 1 und 2 sowie hochwertige Korrekturmittel (Brackets) mit höherem Tragekomfort wiederum finanzieren sich über die Zahnzusatzversicherung. Einige wenige Tarife unterstützen auch Korrekturen im Erwachsenenalter.

Für wen lohnt sich die Zahnzusatzversicherung?

Eine individuell angepasste Zahnzusatzversicherung lohnt sich vor allem für Erwachsene. Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren nur bis zu maximal 65 Prozent aller anfallenden Kosten, und auch hier nur die kostengünstigsten Varianten. Drückende, wackelnde Brücken und unansehnliche Zähne sind häufig das Resultat. Wer sich damit nicht zufriedengeben will, muss tief in die eigene Tasche greifen oder sollte sich eine Zahnzusatzversicherung mit einem individuell passenden Tarif suchen.

Zur Wahl stehen beispielsweise Tarife

  • ohne Wartezeit
  • sogar bei bereits fehlenden Zähnen oder
  • ohne allgemeine Gesundheitsfragen vor dem Vertragsabschluss

Was kosten Zahnzusatzversicherungen pro Monat?

Stiftung Warentest unterscheidet hier drei verschiedene „Bedarfs"- und Kostengruppen. Die Monatsbeiträge steigen mit jedem Lebensjahr an.

Gruppe Eins hat hohe Ansprüche an die Ästhetik und möchte für alle Fälle abgesichert sein. Ab dem 43. Lebensjahr etwa reichen die Tarife dieser Kategorie von 22 bis knapp 60 Euro im Monat.

Sparsame Patienten, die dennoch gut aussehen möchten, sind bereit, im Bedarfsfall einen etwas höheren Eigenanteil zu bezahlen. Sie müssen ab dem 43. Lebensjahr mit etwa 30 Euro im Monat rechnen. Wer geringere Ansprüche an die Zahnzusatzversicherung stellt, kann sich schon mit unter zehn Euro im Monat absichern.

Wer nur den eigenen Anteil bei einer Regelversorgung durch die gesetzliche Krankenkasse abdecken möchte, findet Policen bereits ab sechs Euro.

 

Quelle: www.portal-der-zahnmedizin.de